Das Okapi-Wildreservat erstreckt sich über etwa ein Fünftel des Ituri-Waldes im Nordosten des Landes. Der Wald gehört zum Flussbecken des Kongo, einem der größten Entwässerungssysteme Afrikas. Das Wildreservat beherbergt bedrohte Primaten- und Vogelarten sowie etwa 5.000 der insgesamt 30.000 in freier Wildbahn lebenden Okapis.
Das Reservat bietet atemberaubende Aussichtspunkte, darunter Wasserfälle entlang des Ituri- und Epulu-Flusses. Es ist auch Heimat traditioneller Nomadenpopulationen, wie den Mbuti-Pygmäen und den Efe-Jägern. Aufgrund seiner biogeografischen Lage, der außerordentlich reichen Biotope und dem Vorkommen vieler seltener oder in den angrenzenden Tieflandwäldern nicht vorhandener Arten wird vermutet, dass der Ituri-Wald in früheren, trockeneren Klimaperioden möglicherweise als Rückzugsgebiet für den tropischen Regenwald gedient hat.
Im Norden des Reservats befinden sich Granit-Inselberge mit einer einzigartigen Flora, die speziell an dieses Mikroklima angepasst ist. Dort finden sich zahlreiche endemische Arten, darunter der Riesenbärenklau (Encepholarcus ituriensis). Die Wälder des Reservats gehören zu den am besten erhaltenen im östlichen Kongobecken, und ihre Fläche gilt als ausreichend, um die Tierwelt zu schützen. Das Reservat ist Teil einer größeren Waldlandschaft, der Ituri-Landschaft, die weitgehend von forst- und landwirtschaftlicher Nutzung unberührt bleibt.
Das Okapi-Wildreservat ist als Wildtierreservat geschützt. Es beheimatet auch eine große indigene Bevölkerung, insbesondere die Mbuti- und Efe-Pygmäen, für die das Waldökosystem wirtschaftlich und kulturell von zentraler Bedeutung ist. Es wurde ein Managementplan vorgeschlagen, der drei Verwaltungszonen innerhalb des Reservats umfasst.
Der Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung des Okapi-Wildreservats sind von großer Bedeutung, um die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten und die Lebensgrundlagen der indigenen Bevölkerung zu schützen. Der Besuch des Reservats bietet die Möglichkeit, die faszinierende Natur und Kultur dieser Region zu erleben und zu schätzen.
...