Petra liegt zwischen dem Roten und dem Toten Meer und zählt zu den bekanntesten archäologischen Stätten weltweit. Hier vermischen sich die Einflüsse altorientalischer Traditionen und hellenistischer Architektur. Petra wurde bereits in prähistorischen Zeiten besiedelt. Als in den Fels gehauene Hauptstadt der Nabatäer entwickelte es sich während der hellenistischen und römischen Ära zu einem bedeutenden Handelszentrum. Es diente als Knotenpunkt für den Handel mit Weihrauch aus Arabien, Seidenstoffen aus China und Gewürzen aus Indien und fungierte als Verbindung zwischen Arabien, Ägypten und Syrien-Phönizien.
Petra ist eine beeindruckende Kombination aus halb gebauten und in den Fels gemeißelten Strukturen, umgeben von Bergen, die von Schluchten und Engpässen durchzogen sind. Dank eines ausgeklügelten Wassersystems konnte hier in einer überwiegend trockenen Region eine ausgedehnte menschliche Siedlung während der nabatäischen, römischen und byzantinischen Zeit entstehen. Die rote Sandsteinlandschaft verleiht der Stadt eine einzigartige Kulisse.
Der außergewöhnliche universelle Wert von Petra liegt in der enormen Vielfalt kunstvoller Grab- und Tempelarchitektur, den religiösen Stätten, den erhaltenen Kanälen, Tunneln und Ablenkungsdämmen, die mit einem umfangreichen Netzwerk von Zisternen und Reservoirs verbunden sind. Diese Wasserinfrastruktur kontrollierte und speicherte saisonales Regenwasser. Darüber hinaus finden sich zahlreiche archäologische Überreste wie Kupferminen, Tempel, Kirchen und andere öffentliche Gebäude. Besonders beeindruckend ist die Verschmelzung von hellenistischen Architekturfassaden mit den traditionellen, in den Fels gehauenen nabatäischen Tempeln und Gräbern. Die Vielfalt an archäologischen Überresten und architektonischen Denkmälern, die von der Vorgeschichte bis ins Mittelalter reichen, ist ein außergewöhnliches Zeugnis für die einst hier ansässigen Zivilisationen.
Leider steht Petra aufgrund des starken Tourismusdrucks, insbesondere an Engstellen wie dem Siq, dem Hauptzugang zur Stadt von Osten her, unter Druck. Gemäß dem jordanischen Gesetz liegt jedoch die Verantwortung für den Schutz der antiken Stätten bei der Direktion für Altertümer, einer autonomen Einheit, die dem Ministerium für Tourismus und Altertümer unterstellt ist.
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