Größe: 350km², gesamtes Schutzgebiet 777km²
Gründungsjahr: 1982
Bundesstaat: Kerala, Indukki Distrikt, Pathanamthitta Ditrikt
1895 unter britischer Kolonialherrschaft wurde der Fluss Periyar mit dem Mullaperiyar Damm zu einem 26km² großen Stausee aufgestaut, um Gebiete im heutigen Bundesstaat Tamil Nadu bewässern zu können. Das Gebiet rund um den Stausee wurde 1934 unter Naturschutz gestellt. 1950 wurde das Gebiet auf die heutige Größe von 777km² erweitert und zum Tierschutzgebiet (Periyar Wildlife Sanctuary) erklärt. Seit 1978 gehört es auch zu den Tigerreservaten Indiens. Ein beträchtlicher Teil der Kernzone erhielt im Jahre 1982 den Status eines Nationalparks.
Das Wasser des Stausees wird sowohl von Tamil Nadu als auch von Kerala für Bewässerungszwecke und zur Stromerzeugung genutzt. Nach einem kleineren Erdbeben im Jahr 1979 führten Wasseraustritte zu Zweifeln an der Sicherheit des Damms von 1895. Bis heute dauern Rechtsstreitigkeiten über die zulässige Wasserhöhe bzw. einen Neubau an.
Im Schutzgebiet befinden sich auch der hinduistische Sabarimala-Tempel, sowie ein weiterer Tempel zu denen aber nur an wenigen Festtagen im Jahr der Zutritt gestattet ist.
...Höhe: Im Norden und Osten von über 1700 Meter hohen Bergzügen begrenzt, die nach Westen hin in eine ausgedehnte, durchschnittlich 1200m hohe Hochebene auslaufen. Von dieser Ebene fällt das Gelände steil zum tiefsten Punkt ab, dem 100m hoch gelegenen Tal des Flusses Pamba. Die höchste Erhebung ist der 2019m hohe Kottamalai.
...Der Periyar National Park gehört zu den „South Western Ghats“, Abbruchkanten des Dekkan Plateaus, das sich bereits beim Auseinanderbrechen des Superkontinents Gondwana vor etwa 150 Millionen Jahren gebildet hat.
...Tropisch. Temperatur je nach Höhenlage zwischen 15° Celsius im Dezember und Januar und 31 Grad Celsius im April und Mai. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt zwischen 2000 und 3000mm. Zwei Drittel des Regens fallen während des Südwestmonsuns von Juni bis September. Schwächere Niederschläge fallen auch während des Nordostmonsuns von Oktober bis Dezember. Von Mitte April bis Anfang Juni einzelne Schauer.
...75% unberührter immergrüner oder halbimmergrüner Regenwald; Knapp 13% Laubfeuchtwald, 7% aus Eukalyptuspflanzungen und 1,5% Grasland. Rund 3,5% des Schutzgebietes wird vom Periyar-Stausee sowie den Flüssen Periyar und Pamba eingenommen.
...Wald: hochwachsende tropische Baumarten (40-50m) wie Vateria indica, Cullenia exarillata, Hopea parviflora, Canarium strictum, Artocarpus hirsutus und Bischofia javanica. Kleinere 15- 30m hohe Baumarten, wie Thottea siliquosa. Die Bäume werden von Aufsitzerpflanzen wie Orchideen, Aronstabgewächsen, Moosen und Farnen bewuchert.
...Bartaffe (Macaca silenus) sowie der vom Aussterben bedrohte Nilgiri Tahr (Hemitragus hylocrius) sind endemisch (Mishra and Johnsingh 1998).
35-40 Tiger (Panthera tigris) und Leoparden (Panthera pardus) sind natürliche Jäger des Nilgiri Tahrs.
900-1000 Asisatische Elefanten (Elephas maximus) (Sukumar 1989).
Weitere Arten: Gaur (Bos gaurus), Zwergotter (Aonyx cinereus), Sambar-Hirsch (Cervus unicolor), indischer Mungo (Herpestes edwardsii)
Zu den in Periyar lebenden Giftschlangen gehören u. a. die Königskobra (Ophiophagus hannah) und die Kettenviper (Daboia russelii).
Endemische bzw. beinahe endemische Vogelarten: Malabartoko (Ocyceros griseus), Graustirndrossling (Turdoides subrufus), Weißbauch Baumelster(Dendrocitta leucogastra), Weißbauch Kurzflügel (Brachypteryx major), Graukopfbülbül (Pycnonotus priocephalus), Graubrusthäherling (Garrulax jerdoni), Zimtbrusthäherling (Garrulax cachinnans), Nilghiri Pieper (Anthus nilghiriensis), Nilghiri-Taube (Columba elphinstonii), Rundschwanzsänger (Schoenicola platyura), Doppelhornvogel (Buceros bicornis)
...Der Nationalpark beherbergt geschätzt 2000 Blütenpflanzen (davon 145 Orchideenarten) und 170 Farnarten sowie bislang 62 bekannten Säugetierarten, 320 bekannten Vogelarten, 45 Reptilienarten und 27 bekannten Amphibienarten, von denen 10 nur in den West Ghats vorkommen. Die Entdeckung neuer Arten ist noch recht häufig.
Eines der 27 Tigerreservate Indiens, gute Beobachtungsmöglichkeiten für Elefanten
Innerhalb des Nationalparks liegt der 26km² große Periyar-Stausee und der für Nationalpark und See namensgebende Fluss Periyar, der in den West Ghats entspringt und nach 244km ins Arabische Meer mündet.
Im Stausee kommen auch zwei aus anderen Regionen eingeführte Fische vor: die ursprünglich aus Afrika stammenden Tilapien sowie die zur Kolonialzeit aus Europa eingeführten Karpfen.
...Informationen unter http://forest.kerala.gov.in/
Gebiet für Ökotourismus erschlossen: Im Periyar-Tierschutzgebiet wird schonender Umwelttourismus betrieben. Eine 430km² große Kernzone, einschließlich des 350km² großen Nationalparks, ist für Besucher nicht frei zugänglich. Innerhalb der Schutzzone wurde eine 55km² umfassende Tourismuszone eingerichtet, welche im Wesentlichen das Ufer und die Ränder des Sees umfasst. Dort werden Bootsfahrten angeboten, bei denen man, besonders während der Trockenzeit, viele Tiere beobachten kann, die zur Tränke ans Seeufer kommen. Auch geführte Dschungelwanderungen, Trekkingtouren oder Fahrten auf Bambusflößen werden angeboten. Auf dem Gelände gibt es außerdem ein Museum, das über die im und um den Park lebenden Adivasi-Stämme informiert. Die Kleinstadt Kumily liegt 4km entfernt.
...Kerala Department of Forests and Wildlife (Munnar Wildlife Division)
...Stattersfield, A. J., M. J. Corsby, A. J. Long, and D. C. Wege. 1998. Global Directory of endemic bird areas. Cambridge, UK: Birdlife International.
Sukumar, R. 1989. The Asian Elephant: Ecology and Management. Cambridge Studies in Applied Ecology and Resource Management. New York: Cambridge University Press.
Mishra, C. and A.J.T. Johnsingh. 1998. Population and conservation status of the Nilgiri tahr Hemitragus hylocrius in Anamalai Hills, South India. Biological Conservation 86:199-206.
Pascal, J.P. 1988. Wet Evergreen Forests of the Western Ghats of India: Ecology, Structure, Florisitic Composition and Succession. French Institute, Pondicherry.
Ramesh, B.R., and Pascal, J.P. 1999. Atlas of endemics of the Western Ghats (India). French Institute. Pondicherry.
Biju, S.D., Shouche, Y., Dubois, A., Dutta S.K., Bossuyt, F. 2010. A ground-dwelling rhacophorid frog from the highest mountain peak of the Western Ghats of India. Current Science 98 (8): 1119–1125.
http://de.wikipedia.org/wiki/Periyar-Nationalpark
http://www.rajasthan-indien-reise.de/indien/ziele/kerala-periyar.html
http://www.worldwildlife.org/wildworld/profiles/terrestrial_im.html#moistbroad
Die Daten zu diesem Nationalpark wurden recherchiert und zusammengetragen von Karen B.
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