Indien

Nationalpark Mukurthi

ALLGEMEINES

 

Größe: 78,46 km²

Gründungsjahr: 1990

Bundesstaat: Tamil Nadu

Geografie und Landschaft

Geschichte

Die Ureinwohner, welche unter anderem den Toda angehören, haben seit Jahrhunderten die Shola-artige Waldstruktur geprägt, indem sie Feuerholz geschlagen und Viehzucht betrieben haben. Zwischen 1840 und 1856 wurde Holz wie Eukalyptus, Weide oder Zeder in Monokulturen angebaut. Bereits 1886 wurde das gesamte Nationalparkgebiet zum Schutzgebiet erklärt. Naturschutzgebiet wurde der Park 1982, woraufhin 1990 das Upgrade als Nationalpark folgte.

Referenzen

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Relief

Der Mukurthi National Park liegt zwischen 11°10 und 11°22 nördlicher Breite und 76°26 bis 76°34 östlicher Länge. Im Südwesten grenzt der Park direkt an den Silent Valley Nationalpark. Der Kundah Höhenzug der Nilgiri Berge erhebt sich im Südwesten des Parks an der Grenze zu Kerala. Der Park fällt Richtung Osten und Süden ab. Der Billithadahalla, Pykara und Kundah Fluss, sowie der Oberlauf des Bhavani und der Mukurthi fließen durch den Park. Viele Bäche münden in den Bhavani Puzha. Der Park reicht von 1500m Höhe bis 2629m Höhe (Kollaribetta), weitere Berge: Mukurthi 2554m und Nilgiri 2476m.

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Geographie

Der Mukurthi National Park gehört zu den „South Western Ghats“, Abbruchkanten des Dekkan Plateaus, das sich bereits beim Auseinanderbrechen des Superkontinents Gondwana vor etwa 150 Millionen Jahren gebildet hat. Der Park liegt in der südwestlichen Ecke des Nilgiri Plateau westlich der Ootacamund Bergstation.

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Klima

Das Klima ist rau, die Regenmenge variiert zwischen 2010mm und 6330mm, im Winter friert es häufig und Winde bis 120km/h sind möglich.

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Fauna und Flora

Lebensräume

Der Park ist charakterisiert durch montanes Grasland, Buschland und Regenwaldinseln in Shola-Struktur.

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Flora und Vegetation

Im Park gibt es viele endemische Pflanzen, insbesondere Springkraut-Arten, Alchemilla indica und Hedyotis verticillaris, die nur in diesem Nationalpark vorkommen.

Rhododendron arboretum, die Nationalblume Nepals und Rhododendron nilagiricum, kommen im Grasland rund um die Sholas vor. Weitere häufige Büsche und Bäume in den Sholas: Syzygium calophyllifolium, Daphiphyllum neilgherrense, Cinnamomum wightii, Vaccinium leschenaulti, Mahonia leschenaulti, Litsea sp., Lasianthes sp., Psychotria sp. und Michelia nilagirica.

Sträucher am Rande der Sholas: Gaultheria fragrantissima, Rhodomyrtus tomentosa, Rubus sp., Bergeris tinctoria, Eurya nitida, Strobilanthes sp., Helichrysum sp.

Die Orchideen Eria abliflora, Oberonia santapaui, Aerides ringens, Aerides crispa und Coelogyne odoratissima kommen in den Höhenlagen des Westens des Parks vor. Among the grasslands are a plethora of Brachycorithis iantha, Satyrium nepalense, Habenaria cephalotes, Seidenfia densiflora, Spiranthes sinensis and Liparis atropurpurea.

Die natürliche Flora wurde durch den einst freien Zutritt zum Parkgelände sowie Aufforstung mit Eukalyptus und Weiden stark beeinträchtigt, außerdem gibt es im Gebiet mehrere kleine Wasserkraftwerke.

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Fauna

Im Mukurthi Nationalpark leben Nilgiri Langur (Semnopithecus johnii), Indischer Hutaffe (Macaca radiata) sowie der vom Aussterben bedrohte Nilgiri Tahr (Hemitragus hylocrius), nach dem der Park auch ursprünglich benannt wurde und wovon noch etwa 200 Tiere im Park leben (Mishra and Johnsingh 1998). Allerdings haben nur 20% des Parks die Vegetation, die vom Tahr genutzt werden kann; durch nachhaltiges Entfernen der kommerziellen Wälder könnte man den Lebensraum auf 60% ausdehnen.

Raubtiere: Tiger (Panthera tigris), Leoparden (Panthera pardus), asiatische Wildhunde (Cuon alpinus) Rohrkatze (Felis chaus), Kleine Indische Zibetkatze (Viverricula indica), Goldschakal (Canis aureus), Weichfellotter (Lutrogale perspicillata) und Nilgiri-Marder (Martes gwatekinsii).

Asiatische Elefanten (Elephas maximus), Malabar Stachelbilch (Platacanthomys lasiurus), Sambar-Hirsch (Cervus unicolor), Ceylon-Kantschil (Moschiola meminna), Indischer Muntjak (Muntiacus muntjak), Schwarznackenhase (Lepus nigricollis).

Endemische bzw. beinahe endemische Vogelarten: Graubrusthäherling (Garrulax jerdoni), Zimtbrusthäherling (Garrulax cachinnans), Nilghiri Pieper (Anthus nilghiriensis), Nilghiri-Taube (Columba elphinstonii), Orangeschnäpper (Ficedula nigrorufa), Graukopflaubsänger (Seicercus xanthoschistos), Rotschnabelbülbül (Hypsipetes leucocephalus), Nilgiri Schnäpper (Eumyias albicaudata), Gleitaar (Elanus caeruleus), Malaienadler (Ictinaetus malayensis).

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Besonderheiten

Der Park wurde eingerichtet, um den Nilgiri Tahr zu schützen. Die Regenwaldinseln oberhalb 1500 m werden Shola genannt. Die Bezeichnung Shola geht ursprünglich auf das tamilische Wort cõlai zurück, das man mit Hain übersetzen kann.

Der Mukurthi Nationalpark liegt in direkter Nähe des Silent Valley Nationalparks im benachbarten Bundesstaat Kerala.

Der Nationalpark liegt in einem Biodiversitäts-Hotspot mit geschätzt 2000 Blütenpflanzen sowie bislang über 100 bekannten Säugetierarten und 250 bekannten Vogelarten, von denen viele endemisch sind. Die Entdeckung neuer Arten ist noch recht häufig.

Der Mukurthi Nationalpark gehört zum Nilgiri Biosphärenreservat, dem ersten Biosphärenreservat Indiens. Das Gebiet, das weiterhin den Bandipur National Park, den Nagarhole National Park, den Mudumalai National Park und den Silent Valley National Park umfasst, wurde außerdem bei der UNESCO als Weltkulturerbe vorgeschlagen, hat den Titel bislang allerdings nicht zuerkannt bekommen.

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Tourismus und Verwaltung

Tourismus

Tourismus ist nicht das Hauptziel der Parkverwaltung, dennoch werden seit 2007 mehrtägige geführte Touren mit meist naturkundlichem Schwerpunkt angeboten und auch Schulungen für die Öffentlichkeit durchgeführt. Touristische Einrichtungen gibt es nicht im Park, allerdings ein paar einfache Unterkünfte in Bangitapal, Avalanche und Pykara. Die Touren sind geführt und inklusive Verpflegung sowie Unterkunft, wobei ein Schlafsack mitzubringen ist und führen z.B. über Mudimund, Mukurthi Peak, Western Catchment, Bangitapal, Moyar, Anaikatti, Morganbetta, Avalanchi, Kolleribetta, Sispara oder auch bis in den Silent Valley Nationalpark, wobei Strecken von 8 km bis 60 km zurückgelegt werden.

Trekkingtouren sollten frühzeitig beim Range officer – Reception, O/O Wildlife Warden, Mount Stuart Hill, Udhagamandalam – 643 001 Tamil Nadu, India; Phone: +91-423-24445971; Fax: +91-423-2450400 angefragt werden.

Der nächste Flughafen ist Coimbatore, 140 km entfernt, die nächste Bahnstation liegt in Udhagamandalam, 45 km entfernt. Die beste Reisezeit ist Februar bis Mai und September bis November.

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Verwaltung

Der Mukurthi Nationalpark wird durch das “Tamil Nadu Department of Forestry” verwaltet; der Fokus liegt dabei auf dem Shola-Grasland Ökosystem und der endemischen Flora and Fauna. Durch häufige Steifengänge bewaffneter und mit Sprechfunk ausgerüsterter Ranger wird gegen Wilderei vorgegangen. Es gibt Feuerwachstationen und ein Programm zur allmählichen kontrollierten Entfernung aller nicht heimischen Pflanzen. Mögliche Erweiterungsflächen für den Park werden untersucht.

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Referenzen

Stattersfield, A. J., M. J. Corsby, A. J. Long, and D. C. Wege. 1998. Global Directory of endemic bird areas. Cambridge, UK: Birdlife International.

Sukumar, R. 1989. The Asian Elephant: Ecology and Management. Cambridge Studies in Applied Ecology and Resource Management. New York: Cambridge University Press.

Mishra, C. and A.J.T. Johnsingh. 1998. Population and conservation status of the Nilgiri tahr Hemitragus hylocrius in Anamalai Hills, South India. Biological Conservation 86:199-206.

Pascal, J.P. 1988. Wet Evergreen Forests of the Western Ghats of India: Ecology, Structure, Florisitic Composition and Succession. French Institute, Pondicherry.

Ramesh, B.R., and Pascal, J.P. 1999. Atlas of endemics of the Western Ghats (India). French Institute. Pondicherry.

Manilal, K.S.; Kandya, A.; Sabu, T. 1989. A study of natural regeneration of 12 important tree species of Silent Valley tropical rain forests, Kerala, India. Journal of Tropical Forestry 5 (1): 43–50.

Joseph, Gigi K.; Ramachandarn, K.K. (2003). Distribution and Demography of the Nilgiri Langur (Trachypithecus johnii) in Silent Valley National Park and Adjacent Areas, Kerala, India. Primate Conservation (IUCN/SSC Primate Specialist Group) 19: 78–82.

http://www.worldwildlife.org/wildworld/profiles/terrestrial_im.html#moistbroad

http://en.wikipedia.org/wiki/Mukurthi_National_Park

 

Die Daten zu diesem Nationalpark wurden recherchiert und zusammengetragen von Karen B.